Wasserwirtschaftliche Policy-Netzwerke in Nordrhein-Westfalen

Das Projekt "Wasserwirtschaftliche Policy-Netzwerke in Nordrhein-Westfalen" erhebt und analysiert die Beziehungen zwischen Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor, um die Problemlösungsfähigkeit wasserwirtschaftlicher Koordination zu beurteilen und Vorschläge für eine verbesserte Water Governance abzuleiten.

Die Bewirtschaftung der Ressource Wasser ist eine komplexe politische und administrative Aufgabe, da sie in Kernbereichen der Risiko- und Daseinsvorsorge die Koordination von Nutzungsansprüchen vieler Akteure aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft erfordert. Typischerweise bilden sich für solche Koordinationsaufgaben, die unübersichtlich, schwierig und mit (Kosten-)Risiken verbunden sind, auf längerfristige Interaktionen und Vertrauen angelegte Steuerungszusammenhänge heraus, die man als Netzwerke bezeichnen kann – so auch im Bereich der Wasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen.

Diese sog. Policy-Netzwerke sehen sich mit einer thematisch vielfältigen Problemkulisse konfrontiert - vom Hochwasserrisikomanagement bis zum Erhalt der Abwasserinfrastruktur. Verschärft werden die damit verbundenen Herausforderungen durch schwer abzuschätzende Trends, wie den demographischen und den Klimawandel oder die Urbanisierung. Das erfordert auf der einen Seite eine erhebliche Spezialisierung und Expertise der mit der Entwicklung von Policies betrauten Akteure. Auf der anderen Seite zeigt die Forschung, dass eine Bündelung kleinteiliger Maßnahmen in einer integrierten Water Governance besonders leistungsfähig ist und das Ziel sein sollte.

Vor diesem Hintergrund ist es daher wichtig zu verstehen, wie politische und administrative Lösungen im Zusammenspiel von staatlichen, öffentlichen und privaten Akteuren zustandekommen und wie man die Koordination dieser Akteure so gestalten kann, dass sie auch für noch schwach konturierte Probleme in der Zukunft gut aufgestellt sind.

Als Grundlage hierfür dienen die Konzepte und Methoden der sozialen Netzwerkanalyse (SNA) und Governance-Forschung. Neben dem Gesamtzusammenhang der Water Governance in NRW wird auch ein Vergleich zwischen den Netzwerken angestrebt, die thematische Teilbereiche betreffen, hier insbesondere die Regenwasserbewirtschaftung und die Bewältigung diffuser Stoffeinträge.

Team

  • Kollegiat: Frederik Brandenstein
  • Betreuer: Prof. Dr. Nicolai Dose (UDE, Gesellschaftswissenschaften)
  • Betreuer: Joachim Liesenfeld (RISP Rhein-Ruhr Institut für Sozialforschung und Politikberatung)
  • Betreuer: Prof. Dr.-Ing. André Niemann (UDE, Ingenieurwissenschaften)
  • Mentorin: Dr. Ulrike Düwel (Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW)